Brustoperationen: Mögliche Folgen und Komplikationen


Jeder chirurgische Eingriff ist mit Risiken verbunden, auch eine kosmetische Brustoperation wie die Brustvergrößerung. Über mögliche Komplikationen und Risiken infolge der Brustoperation und der Brustimplantate informieren wir Sie hier im Einzelnen.

Ihr Experte für Brustoperationen


Dr. Köhler
DR. MED. CHRISTIAN KÖHLER

Komplikationen durch Brustimplantate


Implantatbruch

Ein Implantatbruch liegt vor, wenn die äußere Silikonhülle des Brustimplantats aufreißt. Treten aus einem Silikon Brustimplantat dabei kleinste Mengen Silikongel in das umliegende Gewebe aus, spricht man von Gel-Bleeding (Gel-Bluten). Bei Brustimplantaten mit Kochsalzlösung spricht man dagegen von Deflation, wenn Flüssigkeit aus dem Implantat in den Körper austritt. Silikonimplantate bewahren trotz Implantatbruch meist ihre Form. Vor allem die modernen, die das so genannte Kohäsivgel als Füllstoff besitzen. Treten dennoch kleinste Mengen Silikongel aus, werden diese meist sofort vom Bindegewebe umschlossen, so dass dieses nicht weiter in den Körper gelangt. Kochsalz-Brustimplantate schrumpfen bei Implantatbruch aufgrund des Flüssigkeitsaustritts in der Regel recht schnell. Dadurch verliert die Brust ihre Form sichtbar. In diesem Fall muss das Implantat durch eine weitere Brustoperation entfernt werden beziehungsweise ausgetauscht werden. Silikonimplantate, die einen Hüllenbruch aufweisen, können dagegen oft noch im Körper verbleiben. Vorausgesetzt der Bruch verläuft „still“, das heißt, er verursacht keine Beschwerden, wie etwa lokal geschwollene Lymphknoten durch das „freie“ Silikongel. Grund für einen Implantatbruch kann beispielsweise ein Autounfall sein. Etwa, wenn die Brust durch den Sicherheitsgurt übermäßig zusammengepresst wird. Auch eine Mammografie oder eine Kapselkontraktion (siehe nächster Punkt) können ursächlich für einen Implantatbruch sein. Ebenso die normale Abnutzung oder ein Nachgeben der Implantathülle. Dank verbesserter Hüllentechnologie (Mehrfachbeschichtung) ist die Lebensdauer und Sicherheit moderner Silikonimplantate deutlich gestiegen.

Kapselkontraktur/Kapselfibrose

Bei den meisten Frauen bildet sich nach der Brustoperation eine zarte bindegewebige Kapsel um das Implantat herum. Diese ist weder sicht- noch tastbar und stellt keine Veränderung im Vergleich zu gesunden unveränderten Brust dar. Es handelt sich dabei um eine normale Reaktion des Immunsystems auf den Fremdkörper. Nur bei zwei bis vier Prozent der Frauen nach einer Brustvergrößerung verläuft die Kapselbildung um das Implantat herum verstärkt: Das heißt, das Gewebe ist fester und dicker. Eventuell ist die Gewebeverfestigung auch sicht- und tastbar. In seltenen Verläufen zieht sich dieser feste Gewebering zusammen. Das charakterisiert die Kapselkontraktion. Sie kann zu Verschiebungen des Implantats führen. In etwa vier Prozent der auftretenden Fälle muss eine Kapselkontraktur operativ korrigiert beziehungsweise entfernt werden. Auch nach der Korrektur besteht die Gefahr, dass sich erneut eine Kapselkontraktion entwickelt. Überhaupt ist nicht vorhersagbar, ob eine Frau nach der Brustvergrößerung eine Kapselkontraktion entwickelt. Es gibt aber Maßnahmen, die diese Komplikation im Vorfeld verhindern helfen: Die Verwendung qualitativ hochwertiger texturierter Brustimplantate (mit angerauter Oberfläche), eine exakte Platzierung des Implantats, ein schonendes, blutarmes Operationsverfahren, Antibiotikaprophylaxe zur Vermeidung von Infekten, das Tragen eines Kompressions-Stütz-BHs.

Mögliche Folgen der Brustoperation


Schmerzen

Nach jedem operativen Eingriff können Schmerzen auftreten. Nach dem Einsetzen der Implantate im Rahmen der Brustoperation wurde in seltenen Fällen von starken Schmerzen in Verbindung mit Armbewegungen berichtet. Sollten Sie nach der Brustoperation Schmerzen verspüren, informieren Sie ihren Arzt oder Operateur darüber, damit dieser die Schmerzursache unverzüglich ermitteln kann.

Nachblutung

Unabhängig davon, ob eine Drainage gelegt wurde oder nicht: In den ersten 24 Stunden nach der Brustoperation kann es zur Nachblutung kommen. Ursache: Ein während der Brustoperation verödetes kleines Blutgefäß öffnet sich wieder. Daraus tröpfelt Blut in die Wundhöhle. Kommt die Blutung nicht von alleine wieder zum Stillstand, kann die Brust deutlich anschwellen. In diesem Fall ist eine erneute Operation erforderlich, um den Bluterguss auszuräumen und die Blutungsquelle zu verschließen.

Bluterguss (Hämatom)

Ein Bluterguss, auch als „blauer Fleck“ bezeichnet, entsteht durch Blutaustritt in das Unterhautgewebe während der Brustoperation. Die Haut weist nach der Brustoperation die für den Bluterguss typische Verfärbung auf. Im Verlauf des Heilungsprozesses nehmen Blutergüsse unterschiedliche Farben an – bedingt durch den körpereigenen Abbau der Blutrückstände. Frühzeitiges Kühlen nach der Brustoperation kann mögliche, mit dem Bluterguss einhergehende Schmerzen lindern und eine weitere Ausdehnung des Blutergusses verhindern.

Serom

Bezeichnet die Ansammlung von Wundsekret in der Wundhöhle. Der Körper baut die Wundflüssigkeit in der Regel wieder ab. Nur in seltenen Fällen ist ein Abpunktieren nötig.

Infektion

Jede Operation birgt das Risiko einer Infektion. Auch eine kosmetische Brustoperation wie die Brustvergrößerung. Erste Symptome für eine Infektion sind Rötung, Schwellung und Überwärmung der Haut, meist begleitet von Schmerzen. Bei diesen Anzeichen sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen. Wird ein solcher Infekt früh genug behandelt, klingen die Befunde meist schnell wieder ab. Nur in sehr seltenen Fällen kann die Entfernung des Implantats nötig werden. Dies müsste in einer erneuten Brustoperation erfolgen. Ein neues Implantat kann erst dann eingesetzt werden, wenn der Infekt vollständig abgeklungen ist.

Wundheilungsstörungen

Wundheilungsstörungen treten im Allgemeinen bei Menschen auf, die eine Neigung dazu haben, etwa bei Diabetikern. Zu Wundheilungsstörungen kann es auch kommen, wenn im Rahmen der Brustoperation besonders große Implantate eingesetzt wurden oder wenn zusätzlich zur Brustvergrößerung eine Bruststraffung vorgenommen wurde. In diesen Fällen, weil eine sehr große Spannung auf den Narben liegt.

Vergrößerte Lymphknoten

Bei Entzündungen, Reizungen, aber nach auch Brustoperationen können die Lymphknoten in der Umgebung anschwellen. Diese meist harmlose Begleiterscheinung verschwindet normalerweise von allein wieder. Meist nach einigen Tagen, manchmal auch erst nach Wochen. Bleibt die Schwellung darüber hinaus bestehen oder ist die Ursache dafür unklar, sollte Sie Ihren Arzt für eine Abklärung aufsuchen.

Gefühlsstörungen

Brust und Brustwarze können durch die Brustchirurgie in ihrer Empfindlichkeit beeinträchtigt werden. Sie können schmerzhaft empfindlich werden oder im Gegenteil: Jegliche Empfindlichkeit geht verloren. Meist handelt es sich dabei um einen vorübergehenden Zustand, bedingt durch die Brustoperation. Bei einer von sieben Frauen ist der Zustand bleibend. Über diese Möglichkeit sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen.

Mondor-Syndrom (strangförmige Thrombophlebitis)

Das „Mondor-Syndrom“ bezeichnet eine sehr seltene strangförmige oberflächliche Venenentzündung. Es kann nach einer Brustoperation insbesondere im vorderen Brustkorbbereich auftreten. Dabei bilden sich zehn bis 20 Zentimeter lange Verhärtungen entlang der Venenstränge. Die Ursache dafür ist unbekannt.

Brustvergrößerung – mögliche Folgen


Asymmetrie (Seitenungleichheit)

Ein asymmetrisches Ergebnis nach der Brustoperation kann in einem zeitlich unterschiedlich verlaufenden Heilungsprozess (Abschwellen) der Brüste liegen. Diese optische Ungleichheit sollte von allein nach einigen Tagen ausgeglichen sein. Wenn die Brüste in Größe und Form vor der Brustoperation bereits ungleich waren, kann diese Asymmetrie nach einer Brustvergrößerung noch deutlicher sichtbar werden. Das heißt, sofern die Asymmetrie bei der Brustoperation nicht ausgeglichen wurde, etwa durch unterschiedlich große Implantate.

Problematische Narbenbildung

Besteht eine grundsätzliche Neigung zu problematischer Narbenbildung, kann sich diese auch nach der Brustoperation bemerkbar machen: beispielsweise durch überschießende Narbenbildung, Narbenverformungen, verbreiterte und wülstige Narben oder ein Verrutschen der Narbe (wenn sich die Narbe nicht an der vorgesehenen Stelle bildet). Eine spezifische Narbentherapie mit Narbensalbe oder Silikonpflaster können die Narbenbildung nach der Brustoperation günstig beeinflussen und so möglichen Problemen vorbeugen. Einem Verrutschen der Narbe kann der Operateur durch eine bestimmte Operationstechnik verhindern. Diese Möglichkeit sollten Sie im Vorfeld der Brustoperation mit Ihrem Arzt besprechen.

Implantat-Rotation (Verdrehen des Implantats)

Zu einem Verdrehen (Rotation) des Implantats kann es kommen, wenn beispielsweise der Einwachsprozess des Implantats nach der Brustoperation gestört ist. Das kann durch reißende und ruckartige Bewegungen passieren. Bei anatomisch geformten Implantaten kann das zu Verformungen der Brust führen. Implantat-Rotationen treten darüber hinaus häufiger auf, wenn Brustimplantate mit glatter Oberfläche verwendet wurden. Brustimplantate mit texturierter Oberfläche verwachsen mit dem Gewebe deutlich besser und bieten somit mehr Schutz vor Verdrehen. Erfolgt zusätzlich eine präzise Vorbereitung der Implantathöhe und ein achsengerechtes Positionieren der Brutimplantate durch den Chirurgen bei der Brustoperation, treten Implantat-Rotationen nur sehr selten auf.

Abrutschen des Implantats (Bottoming out)

Rutscht das Implantat nach unten während das Eigengewebe oben verbleibt, spricht man von einem Bottoming out. Dadurch wirkt die untere Brusthälfte stark vergrößert. Die Brustwarze sitzt proportional zu weit oben und zeigt nach oben.

Doppelbrust/wellige Brust (Double bubble)

Liegt das Implantat unter dem Brustmuskel und von diesem zu weit oben festgehalten, während sich das Eigengewebe darüber setzt, kann der Eindruck einer welligen Brust entstehen. Im Extremfall formen sich zwei Brusthügel (Doppelbrust).

Faltenbildung am Implantat (Rippling)

Bei jedem Implantat kann eine sichtbare Faltenbildung (Rippling) auftreten. Je weicher sie sind, umso höher ist das Risiko. Problematisch wird das Rippling, wenn es sicht- und fühlbar wird. Kann passieren, wenn das Implantat nicht ausreichend mit Eigengewebe abgedeckt ist. Das kann bei sehr schlanken Frauen der Fall sein.

Dehnungsstreifen (Striae, Schwangerschaftsstreifen)

Vorhandene Dehnungsstreifen im Brustbereich können nach der Brustvergrößerung weniger sichtbar sein. Sie können aber auch durch die Brustvergrößerung nicht zum Verschwinden gebracht werden. So genannte Schwangerschaftsstreifen entstehen durch eine Dehnung des Unterhautgewebes, beispielsweise im Wachstum, in der Schwangerschaft oder bei starker Gewichtszunahme.

Verstärkte Venenzeichnung

Oberflächlich verlaufende Blutgefäße (Venen) können nach einer Brustvergrößerung sichtbarer als zuvor sein. Das kann eine vorübergehende Folge der Brustoperation sein, aber auch eine Bleibende.

Dehnung des Brustwarzenhofes

Durch die Brustvergrößerung wird die Haut gedehnt. Dadurch kann der Brustwarzenhof geringfügig vergrößert sein. Meist wird diese Veränderung aber nicht als solche wahrgenommen. Manche Kundinnen wünschen bereits vor der Brustvergrößerung, dass eine Korrektur im Rahmen der Brustoperation mit erfolgt.

Stillbeschwerden

Nach einer Brustvergrößerung bleibt die Stillfähigkeit in der Regel voll erhalten. Eine eventuell veränderte Empfindlichkeit von Brust und Brustwarze kann das Stillen möglicherweise erschweren oder auch unmöglich machen. Dieses Risiko ist vor allem gegeben, wenn der Eingriff über einen Brustwarzenrandschnitt erfolgt ist. Nur sehr selten kommt es vor, dass durch die Brustoperation kleinste Entzündungen der Milchgänge verursacht werden. Diese können die Milchgänge theoretisch verkleben. Das Stillen würde dann erschwert oder unmöglich werden. Obgleich selten: Innerhalb einer sorgfältigen Aufklärung muss diese Möglichkeit aber auch erwähnt werden.

Mögliche Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit


Erkrankungen des Autoimmunsystems und des Bindegewebes

Silikon Brustimplantate standen einmal in dem Ruf, mit der Entstehung von Autoimmunerkrankungen, beispielsweise des Bindegewebes, in Zusammenhang zu stehen. Mehrere umfangreiche Studien konnten jedoch keinen Zusammenhang feststellen. Wenn Sie Bedenken diesbezüglich haben: Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

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Dr. med. Christian Köhler

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